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Gravel-Reifen – flott und zuverlässig über Stock und Stein

Gravelbikes sind die Senkrechtstarter im Fahrradbereich. Seitdem sie Mitte der 2010er Jahre zuerst auftauchten, haben sie einen beispiellosen Siegeszug angetreten. Mittlerweile sind sie auf dem besten Weg, dem Rennrad den Rang abzulaufen. Kein Wunder, sind sie doch ähnlich schnell, aber gleichzeitig für ein wesentlich breiteres Spektrum an Touren einsetzbar. Genau so wenig wie es „das“ Gravelbike gibt, kann man behaupten, dass es „den“ Gravelreifen gibt. In dieser Kategorie tummeln sich breite Rennradreifen gleichermaßen wie waschechtes Mountainbike-Gummi. Die Einsatzmöglichkeiten dieser unerhört vielfältigen Fahrräder sind einfach zu breit gefächert, als dass ein Reifen alles abdecken könnte. Lies weiter, um herauszufinden, welcher Reifen zu dir und deinen Touren passt.

Was passt überhaupt in mein Gravelbike?

Zuallererst gilt es abzustecken, welche Reifen überhaupt in dein Fahrrad passen. Das fängt bei der Laufradgröße an. An manchen Gravelbikes findest du statt der im Rennradbereich üblichen 28-Zoll-Laufräder (auch 700c oder im ETRTO-Standard 622 genannt) auch Laufräder mit 27,5 Zoll (650b oder 584).

So gut wie jeder Hersteller gibt bei einem Gravelbike außerdem die maximale Reifenfreiheit, meistens in Millimetern, an. Diese Breite solltest du ausreizen, denn in so gut wie allen Fällen ist ein breiterer Reifen komfortabler, schneller und besser gegen Pannen geschützt. Du solltest sie aber auf gar keinen Fall überschreiten. Ein zu breiter Reifen passt vielleicht noch auf den ersten Blick. Wenn du aber bei feuchten Bedingungen unterwegs bist, wird aus dem mit Dreck und Sand behafteten Reifen schnell eine Trennscheibe, die Gabel oder Rahmen angreift. Das kann auch passieren, wenn du ein Schlagloch erwischst und der Reifen, der mit einem perfekt zentrierten Laufrad noch gepasst hat, wegen des leicht eiernden Laufrades anfängt zu schleifen. In schweren Fällen kannst du sogar Löcher in Gabel oder Rahmen fräsen, was zu schweren Stürzen führen kann.

Was bedeutet „Gravel“ für mich und welchen Reifen brauche ich dafür?

Was du mit deinem Fahrrad auf welchem Untergrund anstellst, ist sehr individuell. Gravelbikes wird eine Vielzahl verschiedenster Modelle genannt, die nicht einmal mehr den Rennlenker gemeinsam haben. Das Spektrum beginnt mit für Gravelrennen optimierten Rädern mit aggressiver Geometrie, die eigentlich Rennräder mit breiteren Reifen sind. Am anderen Ende findest du die sogenannten Adventure Bikes, im Wesentlichen Mountainbikes mit Rennlenker. Für schnelle Touren auf wechselnden Untergründen reicht ein minimal profilierter Reifen (oft als sogenannter Semislick ohne ausgeprägtes Profil auf der Lauffläche und minimalen Stollen an der Seite) bis 40 Millimeter. Für schwierigeres Gelände solltest du stärker profilierte Gravelreifen um 50 Millimeter oder direkt Mountainbike Reifen in Betracht ziehen.

Technische Features

Gravelbike-Reifen kombinieren Technologien von Rennrad-, Cyclocross- und Mountainbikereifen. Das fängt beim Profildesign an, das entscheidend für die Traktion auf unterschiedlichen Oberflächen ist. Ein aggressives Stollenmuster sorgt für Grip im Gelände, während ein durchdachtes Laufflächenprofil auf der Straße für geringen Rollwiderstand und effizientes Vorankommen sorgt. Allroundreifen sind auf allen Wegen zufriedenstellend, aber nirgendwo herausragend. Überleg dir also gut, wo du fährst. Die Kombination aus einem stärker profilierten Reifen am Vorderrad und einem Semislick oder Slick am Hinterrad kann ein guter Kompromiss sein.

Auch die Karkasse von Gravelreifen ist auf ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten abgestimmt. Anders als bei manchmal nur papierdünnen Rennradreifen sind die Seitenwände oft verstärkt und bieten Schutz vor Schnitten. Anti-Pannen-Technologien, wie Kevlar-Einlagen oder verstärkte Gummischichten, bieten zusätzlichen Schutz vor Durchstichen.

Tubeless-Technologie ermöglicht nicht nur ein geringeres Gewicht, sondern minimiert auch das Risiko von Reifenpannen, da kleinere Löcher sich selbst abdichten können. Ein niedriger Rollwiderstand sorgt dafür, dass du auf der Straße nicht an Geschwindigkeit einbüßt, während die Fähigkeit, niedrigen Druck zu halten, die Traktion auf unbefestigten Wegen verbessert. Wenn du regelmäßig mit deinem Gravelbike abseits des Asphalts unterwegs bist, führt kein Weg an einem Tubeless-Reifen vorbei.

Reifen für dein Gravelbike – die Qual der Wahl

Dank einer Kombination aus fortschrittlicher Technologie, hochwertigen Materialien und durchdachtem Design ermöglichen diese Reifen Touren, die bis vor kurzem noch unmöglich waren. Egal ob du auf der Suche nach Geschwindigkeit auf der Straße oder nach Herausforderungen im Gelände bist –passende Gravelbike-Reifen sind der Schlüssel zu einem unvergleichlichen Fahrerlebnis. Also denk ruhig ein bisschen länger darüber nach, welche Reifen du verbaust, denn das tolle Fahrerlebnis entschädigt für jeden Aufwand.