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Weltfrauentag frauen im radsport

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Sie knacken einen Rekord nach dem nächsten, stehen regelmäßig auf Podien und haben einen riesigen Einfluss auf die Welt des Radfahrens. Obwohl sie regelmäßig solche Leistungen erbringen, sind sie weitestgehend unbekannt. Es wird Zeit, das zu ändern. Lernt mit uns fünf Athletinnen kennen, die ihr so vielleicht noch nicht kennt.

Lael Wilcox - Ultralangstreckenradsport

Die in Alaska geborene Lael Wilcox ist ohne Zweifel eine der besten Ultralangstreckenradsportlerinnen der Welt. Ihre Erfolgsgeschichte umfasst viele Seiten. Dazu gehört die Einstellung des von einem Mann aufgestellten Rekords für die Baja Divide im Jahr 2007- ein Bikepacking-Rennen von San Diego nach La Paz in Mexiko, bei dem sich jede*r Sportler*in selbst versorgen muss. Auf der gleichen Liste an Errungenschaften finden wir den ersten US-amerikanischen Sieg beim Trans-Am Bike Race (eine über 7000 Kilometer lange Durchquerung der USA von der West- zur Ostküste) und der 2. Platz beim Navad 1000, einem 1000 Kilometer langen Mountainbike-Rennen mit 30.000 Höhenmetern quer durch die Schweiz. Lael war auch die erste Frau beim Silk Road Mountain Race 2019, einem zermürbenden Rennen über 1700 km durch Kirgisistan. In der Gesamtwertung war nur ein Fahrer schneller als sie unterwegs. Lael hilft die Einsamkeit bei solchen langen Distanzen dabei, sich zu konzentrieren und ihr eigenes Tempo zu halten. Die Anstrengungen eines solchen Rennens liegen weit von unserer Vorstellungskraft entfernt. Zusätzlich zu ihren Leistungen auf dem Rad engagiert sich Lael auch für den weiblichen Radsport. Sie ist Mitbegründerin des Anchorage GRIT (Girls Riding Into Tomorrow – Mädchen fahren in die Zukunft), ein Programm, das Schülerinnen dazu ermutigt, mit dem Fahrrad zu fahren, und sie auf ein selbstversorgtes Bikepacking-Abenteuer mit Übernachtung vorbereitet.


Rachel Atherton - DOWNHILL Weltmeisterin

Die britische Fahrerin Rachel Atherton gehört zu den erfolgreichsten Figuren des Mountainbikens und hat den Sport kolossal beeinflusst. Seit ihrem 11. Lebensjahr hat Rachel fünf Mal die Downhill-Weltmeisterschaft und sechs Mal den Downhill-Weltcup gewonnen. Damit steht ihr ohne Frage ein Platz unter den besten Mountainbikerinnen aller Zeiten zu. Rachels Siegesserie ist eine der längsten in der Geschichte des Sports - sie gewann vierzehn Weltcuprennen in Folge! Im Laufe ihrer bereits lang andauernden Karriere erlitt sie mehrfach schwere Verletzungen und feierte danach jeweils spektakuläre Comebacks.Rachel wurde in Salisbury (Großbritannien) geboren und lebt heute in Powys in Wales, wo auch das Hauptquartier des Atherton-Teams (Rachels Brüder sind ebenfalls sehr erfolgreiche Mountainbiker) angesiedelt ist. Von hier aus verbringt sie so viel Zeit wie möglich in den Bergen. Obwohl sie mehrere Konkurrentinnen direkt in der Nachbarschaft hat, trainiert sie meistens alleine, um sich besser auf ihren nächsten Ziele zu fokussieren. Rachel und ihre Familie haben nebenher noch Zeit gefunden, ihre eigene Marke Atherton Bikes im Jahr 2019 auf den Markt zu bringen.


Alexandera Houchin - Langstreckenradsport

Alexanderas Markenzeichen sind abgeschnittene Jeans, Stahlkappenstiefel und ein Singlespeed-Rad mit Plattformpedalen. Als junges Mädchen hätte sie nie gedacht, dass sie einmal eine Sportlerin werden würde, ihr eigenes Gewicht und Selbstwertgefühl waren ihre größten Gegner. Als ihr erstes Fahrrad gestohlen wurde, kaufte sie sich ein neues. Dass dieses ein Fixie war, bemerkte sie erst später. Doch sie musste zur Arbeit und hatte nicht genügend Geld, um sich ein anderes Rad zu kaufen. Also blieb sie dabei.Bald darauf entdeckte sie Langstreckenrennen für sich. Ihr erster Versuch war das Smoke'n'Fire in Idaho, ein 400-Meilen-Mountainbike-Rennen, bei dem man sich selbst versorgen muss. Sie belegte den drittletzten Platz, doch sie gab nicht auf.Heute ist sie eine Ikone des Langstreckenradsports. 2018 holte sie den ersten Platz für Frauen in der Tour Divide, DAS Bikepackingrennen über 2,745 Meilen, bei dem man die Rocky Mountains von Banff nach New Mexico durchquert. Im Jahr 2019 verteidigte sie ihren Titel, aber diesmal mit dem Singlespeed und brach dabei den Rekord in dieser Kategorie. Einen Monat später war sie die erste Finisherin beim Colorado Trail Race, einem 500-Meilen-Rennen über Singletracks von Denver nach Durango, wiederum auf ihrem Singlespeed. Für sie geht es dabei nicht nur um das Rennen. Es geht um das gesamte Erlebnis während der Fahrt: "Ich messe mich gerne mit anderen, aber ich halte auch gerne an und schnuppere an den Rosen."


Pauline Ferrand-Prévot - Junior Weltmeisterin Cross-Country

Pauline Ferrand-Prévot ist eine der talentiertesten Athletinnen im Radsport. Sie fing schon früh an, zu gewinnen und wurde Junioren-Weltmeisterin im Cross-Country und auf der Straße. Im Jahr 2012 wurde sie dann Profi-Radsportlerin. 2014 und 2015 hatte sie den Höhepunkt ihrer Karriere erreicht: Innerhalb von 12 Monaten gewann sie 3 Weltmeisterschaften in 3 Einzeldisziplinen: Rennrad, Cross-Country und Cyclocross. Das war das erste Mal, dass ein*e Fahrer*in alle 3 Regenbogentrikots gleichzeitig getragen hat. Doch nach einer Reihe von Erfolgen waren die folgenden Jahre von gesundheitlichen Problemen geplagt. Sie kämpfte mit Allergien und Ischiasproblemen, was ihr die Chance auf einen Sieg bei den Olympischen Spielen 2016 nahm. Sie litt außerdem unter Schmerzen in einem Bein, die durch ein Arterienproblem verursacht wurden, das über Jahre hinweg nicht diagnostiziert wurde. Nach einer komplexen Operation und monatelanger Genesung kam sie zurück und gewann im August 2019 das Cross-Country-Rennen beim Weltcup in Val di Sole. Als nächstes Ziel hat sie die olympische Medaille beim Mountainbikerennen in Tokio im Auge - es ist schließlich der einzige Titel, der ihr in ihrer Karriere noch fehlt.

Pauline Ferrand-Prévot auf Instagram


Lara Lessmann - BMX Freestyle Star

Lara Lessmann hat eine unglaubliche Reise hinter sich. Sie begann, ihre Liebe zum BMX-Rad in einer Zeit zu entdecken, in der man die Wettbewerbe im BMX Freestyle, die sich in irgendeiner Form um weibliche Fahrerinnen kümmerten, an einer Hand abzählen konnte. Weltweit, wohlgemerkt! Davon ließ sich Lara nicht einmal ansatzweise beirren und zog ihr Ding durch. Sie reiste mit der bunten Truppe der Flensburger Sportpiraten auf Wettbewerbe in ganz Deutschland, wo sie dann entweder bei den Männern mitfuhr – oder die Veranstalter überredete, doch eine Frauenklasse anzubieten.Die Entscheidung, in Freestyle BMX ab 2020 olympische Medaillen zu vergeben, führte zu einem Umdenken in der gesamten BMX-Szene. Seitdem sind, jedenfalls bei großen Wettbewerben, Frauen gleichberechtigt: „Wenn BMX nicht olympisch geworden wäre, hätte ich nicht die Chance, durch die Welt zu reisen und das zu machen, was ich liebe.“ so Lara kurz nach dem Gewinn der ersten offiziellen Deutschen Meisterschaft 2019. Mittlerweile trainiert sie mit der Unterstützung großer Sponsoren im Berliner Mellowpark und im Sommer stehen für sie die Olympischen Spiele an. Nach dem Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Jugendspielen 2018 hat sie dieses Jahr in Tokio beste Chancen, auf dem Podium zu stehen. Wir wissen jedenfalls, wem wir die Daumen drücken werden!


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