Die Themen im Überblick
Wer erinnert sich nicht an sein erstes Fahrrad? Die knallige Lackierung, der coole Rahmen, das Gefühl von Freiheit, als du das erste Mal ohne Stützräder gefahren bist.
Radfahren zu können bedeutet, schon als junger Mensch unabhängig und mobil zu sein. Außerdem macht es großen Spaß und hält fit, also sollten Eltern ihrem Kind so früh wie möglich ein Fahrrad kaufen.
Kinderfahrrad Größe
Welche Kinderfahrradgrößen gibt es für welches Alter und für welche Körpergröße? Wie ermittele ich die Rahmengröße?
Kinderfahrräder werden anhand der Laufradgröße eingeordnet. Es gibt Modelle mit 12, 14, 16, 18, 20, 24 und 26 Zoll, die sich für Kinder von zwei bis zwölf Jahren und junge Teenager eignen. In diesem Guide informieren wir dich über die verschiedenen erhältlichen Kinderradtypen und beraten dich, wie du das richtige Fahrrad für dein Kind findest.
Die optimale Kinderradgröße finden
Alter | Empfohlene Radgröße (in Zoll) | Körpergröße | Rahmengröße |
1-4 Jahre | Lauflernräder | Unter 85 cm | - |
2-3 Jahre | 12" - 18" | 85-105 cm | 18-21 cm |
2-6 Jahre | 12" | 85-125 cm | 18-32 cm |
4-6 Jahre | 16"-18" | 100-125 cm | 23-32 cm |
6-8 Jahre | 20" | 120-135 cm | 25-34 cm |
8-12 Jahre | 24" | 130-150 cm | 28-35 cm |
11-13 Jahre | 26" | 140-160 cm | 32-38 cm |
Kinderfahrrad Rahmengrößen Rechner
Zum Ermitteln der perfekten Kinderfahrrad-Größe kannst du auch unseren Smartfit Rahmengrößen-Rechner nutzen.
Die richtige Sitzposition
Wie stelle ich ein Kinderfahrrad richtig ein?
Berücksichtige bitte, dass die Sattelhöhe ungefähr dem Abstand zwischen dem Schritt des Kindes und dem Boden entspricht. So stellst du sicher, dass dein Kind nicht zu hoch auf dem Fahrrad sitzt und noch leicht und sicher den Boden mit den Füßen berühren kann, falls es doch mal aus dem Sattel springen muss. Arme und Beine sollten beim Fahren leicht gebeugt und die Sitzposition aufrecht sein.
Kinderfahrradtypen
Welches Kinderfahrrad ist das richtige? Welches Kinderfahrrad eignet sich am besten zum Lernen?
Laufräder
- Alter: zwei bis fünf Jahre
- Körpergröße: unter 85 Zentimeter
Der ideale Einstieg zum Lernen: ein Rad, das mitwächst
Laufräder ermöglichen schon sehr jungen Kindern, die wesentlichen Fähigkeiten des Radfahrens zu erlernen: Balance zu halten, was bei Verwendung von Stützrädern nicht gegeben ist. Auch koordinative Fähigkeiten, wie das Rad durch Lenken und Bremsen zu kontrollieren, werden geschult. Lenker- und Satterhöhe des Rades können angepasst werden.
Kinderfahrräder
Ausstattung: Müssen Kinderfahrräder verkehrssicher sein? Haben sie eine Gangschaltung? Welche Bremsen sollte ein Kinderrad haben?
Kinderräder mit 12 – 18 Zoll
- Alter: drei bis sechs Jahre
- Körpergröße: 85 bis 125 Zentimeter
Hier vollzieht sich der Umstieg vom Laufrad zum ersten, „richtigen“ Fahrrad mit Rücktritt- und oft schon mit Vorderradbremse, eventuell Reflektoren und Klingel. Diese (Klein-)Kinderräder sind dennoch nicht für den Straßenverkehr geeignet und haben daher keine Sicherheitsausstattung. Stützräder sind oft ergänzend im Lieferumfang enthalten.
12-Zoll Kinderräder | 14 Zoll Kinderfahrräder | 16 Zoll Kinderfahrräder | 18 Zoll Kinderfahrräder
20-Zoll-Kinderfahrräder
- Alter: sechs bis acht Jahre
- Körpergröße: 120 bis 135 Zentimeter
Diese Räder stehen für das „Erwachsenwerden“ in der Fahrradwelt und bieten mit einer Gangschaltung und verkehrssicheren Ausstattung ein breiteres Einsatzspektrum. Es handelt sich nun um ein vollwertiges Fahrrad und die Kinder können sich sogar bestimmte Radtypen, wie beispielsweise ein Mountainbike aussuchen.
24-Zoll-Kinderfahrräder
- Alter: acht bis zwölf Jahre
- Körpergröße: 130 bis 150 Zentimeter
Ab ca. neun Jahren bekommen Kinder nunmehr Fahrräder mit allen Komponenten und Vorteilen der Erwachsenenräder bezüglich Rahmendesign, Antrieb und Bremsen. Der einzige Unterschied liegt in der Geometrie, die weiterhin beispielweise mit einem abfallenden Oberrohr kindgerecht und für Laufradgrößen von 24 bis 26 Zoll optimiert ist.
Jugendfahrräder
26-Zoll-Jugendfahrräder
- Alter: über zwölf Jahre
- Körpergröße: 140 bis 160 Zentimeter
Ähnlich wie bei den 24-Zoll-Rädern stehen diese Räder für junge Teenager denen für Erwachsene in Sachen Qualität, Ausstattung und Einsatzzweck in nichts nach. So kann der Nachwuchs durchaus locker bei ausgedehnteren Touren mit den Eltern mithalten.
Sicherheit
Helme schützen Leben
Bis zwölf Jahre müssen Kinder beim Radfahren einen Helm tragen. Zu dieser StVO-Verordnung gibt es zwar keine Strafbestimmung, allerdings ist eine Haftung im Fall von Verletzungen zu beachten.
Kinder sollten beim Radfahren immer einen passgenauen Helm tragen. Der Fahrradhelm sollte nicht zu eng oder locker sitzen und Stirn sowie Hinterkopf bedecken. Es gilt, zwei Finger breit Abstand über den Augenbrauen und zwischen Kinn und Riemen zu haben. Berührt der Helm bei einem Sturz den Boden, sollte er ausgetauscht werden.
Beleuchtung und Bekleidung
Bei Fahrer*innen von Rädern bis 18 Zoll, die normalerweise ohne Beleuchtung geliefert werden, da Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren nicht auf der Straße fahren dürfen, empfiehlt es sich, Reflektoren an Rad und Bekleidung des Kindes anzubringen bzw. Bekleidung zu kaufen, die schon mit Reflektoren versehen ist. Ab 20 Zoll ist das Rad in der Regel StVO-konform ausgestattet bzw. kann mit mobiler Beleuchtung aufgerüstet werden, damit die Kinder sichtbar unterwegs sind.
Stützräder – sinnvoll oder eher nicht?
Viele Räder für Kinder zwischen drei und sechs Jahren werden mit Stützrädern geliefert, die wahlweise montiert werden können. Dennoch empfiehlt es sich, ohne zu fahren, denn mit den Stützen wird das Erlernen der Balance sowie das richtige Anfahren und Kurvenfahren erschwert und die Kinder bekommen ein trügerisches Gefühl von Kontrolle.
Wann dürfen Kinder mit dem Fahrrad auf die Straße?
In Österreich dürfen Kinder unter 12 Jahren nur unter Aufsicht einer mindestens 16 Jahre alten Begleitperson mit dem Fahrrad auf öffentlichen Straßen fahren. Eine Ausnahme besteht für Kinder ab dem vollendeten 9. Lebensjahr, die die freiwillige Radfahrprüfung erfolgreich abgelegt haben; sie dürfen bereits alleine fahren.
Das Radfahren auf Gehsteigen und Gehwegen ist in Österreich grundsätzlich verboten, unabhängig vom Alter des Kindes. Eine Ausnahme bildet das Queren des Gehsteigs, beispielsweise zur Zufahrt zu einem Fahrradabstellplatz.
Es ist wichtig, dass Eltern die individuelle Reife und Fähigkeiten ihres Kindes realistisch einschätzen, bevor sie es alleine im Straßenverkehr fahren lassen. Zudem besteht für Kinder bis zum 12. Geburtstag eine Helmpflicht.
Verkehrsschule
Es empfiehlt sich auch, mit den Kleinen auf den Verkehrsübungsplatz zu gehen oder sie ein Fahrradabzeichen machen zu lassen, damit sie auf den Straßenverkehr mit all seinen Gefahren vorbereitet sind.
Tipps
Oft kaufen Eltern aus finanziellen Erwägungen ein größeres Rad für den Nachwuchs, damit es länger vom wachsenden Sprössling gefahren werden kann. Damit dein Kind aber Spaß am Radfahren hat, ist es wichtig, dass es sein Rad sicher beherrscht. Daher ist es essenziell, dass das Rad die richtige Größe hat. In der Regel brauchen Kinder während des Heranwachsens drei bis vier Räder, bevor sie groß genug für ein Erwachsenenrad sind.
Das Gewicht des Rades spielt auch eine Rolle. Auch wenn leichtere Räder teurer sind, zahlen sie sich angesichts des geringen Eigengewichts des Kindes in Form von größerem Fahrspaß aus. Für ein Kind mit weniger als 40 Kilogramm Körpergewicht ist ein Fahrrad von 15 Kilogramm schwer zu beherrschen.
Damit die Kleinen ihre unverzichtbaren (siehe Helmpflicht bis zwölf Jahre) Helme gerne aufsetzen, sorge dafür, dass diese ihnen gefallen.
Zum Schutz vor Abschürfungen bei den ersten, unvermeidbaren Stürzen eignen sich Radhandschuhe und eventuell Knieschützer.
Kinder sollen Spaß am Radfahren haben. Deshalb ist es wichtig, sie weder beim Erlernen des Radfahrens unter Druck zu setzen, noch sie zu kräftezehrenden Ausfahrten zu zwingen. Wenn dein Kind sich also auf dem Rad wohlfühlt und Spaß beim Fahren hat, wird es dem Fahrrad sein Leben lang treu bleiben und ihr könnt viele schöne Touren zusammen unternehmen.