Die aktuellen Fahrrad-Navis von Garmin im Überblick

Welches Edge-Modell eignet sich für welchen Einsatzweck, gibt es vergleichbare Alternativen anderer Marken oder reicht sogar das Smartphone zum Navigieren?

© Giro

Radfahren ist für dich mehr als nur den vertrauten Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt zu fahren? Du möchtest neue Wege entdecken, schöne Touren fahren und vielleicht möchtest du sogar trainieren und Einblick in deine Gesundheitsdaten haben? Da trifft es sich gut, dass Garmin mit der 40er-Serie seiner Edge-Computer eine Auswahl an unglaublich leistungsfähigen Fahrradnavis herausgebracht hat. Wir stellen dir alle Modelle vor und verraten Dir, für wen sich welches Modell am besten eignet.

Du liebäugelst mit einem hochwertigen Radcomputer? So findest du dich im Garmin-Universum zurecht

Du hast es satt, dich zu verfahren oder auf langen Touren mit dem Handy zu navigieren und suchst nach einem zuverlässigen Navigationsgerät für dein Fahrrad? Dann kommst du am Premiumhersteller Garmin und seiner Edge-Serie nicht vorbei.

Nun gibt es allerdings unterschiedliche Modelle der Marke, aber Garmin hat für jeden Anwendungszweck ein passendes Gerät im Angebot, eventuell „reicht“ aber auch ein günstigeres Gerät der Konkurrenz, zum Beispiel von Wahoo oder Sigma Sport oder sogar das Handy mit ein bisschen Zubehör.

Mit einem Garmin-Gerät bist du für alle Fälle gerüstet, denn die Edge-Computer können viel mehr als „nur“ navigieren. Hier erfährst du, welche Garmin-Edge-Modelle aktuell auf dem Markt sind und welches das beste für deinen Einsatzzweck ist.

Fahrradnavi: Garmin Edge Serie

Warum brauche ich überhaupt ein Fahrradnavi, reicht nicht das Smartphone mit einer Routing-App?

Wenn du nur den Weg von A nach B durch die Stadt finden möchtest und nur kurz oder gelegentlich mit dem Rad unterwegs bist, dann tut es auch das Handy mit einer Routing-App, zum Beispiel von komoot.

Beachte allerdings folgende Punkte bei der Smartphone-Navigation:

  • Die Navigation per Smartphone belastet den Akku stark.
  • Handy-Displays kommen nicht gut mit direkter Sonneneinstrahlung zurecht, die Ablesbarkeit ist lange nicht so gut wie bei Fahrradcomputern.
  • Möchtest du noch andere Daten zu deiner Fahrt erheben oder weitere Informationen erhalten, wie zum Beispiel Gesundheits- und spezielle Trainingsdaten, Wetterinformationen oder E-Bike-Infos, müsstest du weitere Apps installieren, die aber nicht live mit der Navigationsapp zusammenspielen. Bei einem Fahrradcomputer sind alle Funktionen aufeinander abgestimmt und über mehrere Datenfelder und -seiten während der Fahrt sichtbar.
  • Um dein Smartphone vor Wetter- und Umwelteinflüssen sowie Beschädigungen zu schützen, brauchst du eine robuste Hülle und vor allem eine Halterung, die dein Gerät sicher am Lenker fixiert. Dieses Zubehör kostet extra Geld, während es im Lieferumfang der Radcomputer meist dabei ist.

Über Garmin und die Edge-Serie

Garmin ist einer der Markführer im Bereich GPS-Navigationssysteme und Wearables für den Automobil-, Luftfahrt-, Marine-, Outdoor- und Sportbereich. Die Edge-Serie widmet sich der Fahrradnavigation. Die Marke wurde 1989 gegründet und hat ihr operatives Headquarter in Kansas, USA sowie ihren Hauptsitz in Schaffhausen (Schweiz).

Aktuell sind folgende Garmin Edge Premium-Fahrradcomputer auf dem Markt: 530, 540 (Solar), 830, 840 (Solar), 1030 Plus, 1040 (Solar), Explore 2 (Power).

Wie du an der Nummerierung erahnen kannst, stellen die 40er-Modelle die Nachfolger der 30er-Modelle dar, und am Preis und Funktionsumfang wirst du sehen, dass die höheren Nummern (500er vs 1000er) für die leistungsfähigeren Radcomputer bei Garmin stehen.

Im Folgenden erfährst du, welche Funktionen bei den 40er-Modelle im Vergleich zu den 30er-Modellen hinzugekommen sind und wie sich die 500er, 800er und 1000er-Modelle zueinander verhalten. Der Edge Explore hat eine kleine Sonderstellung in dieser Vergleichsreihe.

Beginnen wir mit den Gemeinsamkeiten ALLER hier erwähnten Garmin-Geräte.


Schlüsselfunktionen und Alleinstellungsmerkmale der aktuellen Garmin Edge Fahrradcomputer

Garmin Edge Fahrradcomputer gehören zu den komplexesten aber eben auch leistungsfähigsten auf dem Markt. Du hast unglaublich viele Möglichkeiten, das Gerät auf deine Bedürfnisse anzupassen und es lohnt sich definitiv, den Edge im vollen Umfang zu nutzen. Wir heben im Folgenden ein paar bemerkenswerte Features hervor.

Die Garmin Connect-App

Zu einem bedienfreundlichen GPS-Fahrradnavi trägt nicht nur die Hardware bei, sondern auch die begleitende App, über die du deine Daten verwaltest, das Gerät einrichtest und Routen planst. Hier hat Garmin mit der hauseigenen Connect-App für den Desktop sowie für mobile Endgeräte ein beispielloses Ökosystem geschaffen, an das alle Garmin-Geräte angeschlossen sind.

Hast du beispielweise auch eine Garmin-Laufuhr, kommen hier alle Leistungs- und Gesundheitsdaten zusammen, du bekommst Trainingsvorschläge oder kannst eigene Trainings planen und auf die Geräte übertragen. Hier findest du auch eine Garmin Community und kannst dich mit Freund*innen verbinden.

Der Garmin-Connect-IQ-Store und Drittanbieter-Apps

Möchtest du deine Tourenplanung lieber in komoot vornehmen und diese später auf Strava hochladen oder dir Trainingspläne über TrainingPeaks erstellen, ist das auch problemlos möglich, denn über den Garmin-Connect-IQ-Store kannst du dir auch Apps von Drittanbietern herunterladen. Der IQ-Store bietet außerdem alternative Displaydesigns und zusätzliche Widgets sowie Datenfelder, mit denen du dein Gerät individualisieren und für deine Zwecke optimieren kannst. Der Funktionsumfang hängt allerdings von der Geräteklasse ab, so gibt es beim Edge Explore beispielsweise eingeschränkte Trainings- und Datenfelderfunktionen.

Neue Funktionen via Update

Kleinere Updates kommen ebenfalls über die Connect-App, große Updates, wie Kartenaktualisierungen oder Firmware-Updates machst du am besten über Garmin-Express per Kabel am PC. So kannst du auch ältere Geräte, wie zum Beispiel die 30er-Serie mit neuen Features versehen, vorausgesetzt die Hardware lässt es zu.

Navigation und Satelliten

Die Navigation läuft zuverlässig über Abbiegehinweise und akustische Signale, das Tracking ist sehr akkurat durch die verbauten Satelliten GPS, GLONASS und Galileo. Es gibt einen barometrischen Höhenmesser, bei Abweichen von der Strecke kannst du Re-Routing einstellen. Du kannst aber auch alle Funktionen und Signale abstellen, wenn sie dich stören oder du Akku sparen willst.

Bei den 30er und 40er-Modellen lassen sich auch elektronische Schaltungen koppeln.

Trainingssteuerung und -analyse

Die 30er und 40er-Serie bietet nativ Analysetools zur Trainingssteuerung (Informationen zur VO2max, Trainingsintensität, Erholungsbedarf, Hitze- und Höhenakklimatisierung), was ambitionierte Sportler*innen erfreut, und die MTB-Dynamics-Funktion mit Mountainbike-Kennzahlen wie Airtime, Grit und Flow lässt die Herzen von Offroad-Fans höherschlagen.

E-Bike-Kompatibilität

Zu guter Letzt sind auch alle erwähnten Garmin-Geräte über ANT+ E-Bike-kompatibel und haben direkte Verbindung zum Shimano-Steps-System. Du kannst auch dein Routing darauf basieren und bekommst Informationen zum Akkuladestand, zur Gangwahl und vieles mehr.

Routenerstellung, Kartenmaterial und Apps für bevorzugte Fahrstile

Möchtest du eine Route erstellen, kannst du das über die hervorragende Garmin Planungssoftware in der Connect-App tun oder auch direkt auf dem Gerät. Vorinstallierte Garmin-Fahrradkarten geben dir Routenvorschläge von deinem Standort aus, du kannst nach Points of Interest (POI) suchen oder direkt zum Start zurücknavigieren lassen, solltest du eine Tour abbrechen wollen/müssen. All das funktioniert, ohne dich mit deinem Handy verbinden zu müssen. Garmin-Geräte konnten auch schon immer direkt am Gerät eingerichtet werden, all das ist bei Geräten anderer Marken meist nicht möglich.

Das Kartenmaterial basiert bei Garmin auf OSM-Karten (Open Street Maps) wie bei vielen GPS-Geräten, allerdings können bei Garmin weitere, meist kostenlose OSM-Karten von Drittanbietern hinzugefügt werden.

Du kannst für jedes deiner Räder ein eigenes Profil anlegen und es einem bestimmten Fahrstil zuordnen. Beim Routing gibt es dann Karteninformationen basierend auf dem Typ deiner Tour, mit der Garmin-Trailforks-App bekommst du beispielsweise spezielle offroad-taugliche Informationen, mit dem hauseigenen Trendline-Popularity-Routing wählt das Gerät die Straßen und Trails, die von Radfahrenden am häufigsten gefahren werden.

Sensoren

In Sachen Konnektivität ermöglichen dir Standards wie Bluetooth, ANT+ und WLAN, Sensoren wie Herzfrequenzmesser, Trittfrequenz- und Geschwindigkeitssensoren oder Smarttrainer, das Garmin-Varia-Radar-Rücklicht sowie Garmin-Uhren zu koppeln. Garmin bietet seine Computer als Einzelgeräte oder als Bundle an, worin Herzfrequenz-, Trittfrequenz- und Geschwindigkeitssensor sowie eine zusätzliche Aerohalterung enthalten sind.

Diese Sensoren und Halterungen können aber auch einzeln erworben werden und müssen nicht von Garmin sein, solange das Funkprotokoll stimmt und das Zubehör der Drittanbieter von der Passform her für Garmin gemacht ist.

Der Akku, Wasserdichtigkeit und Sicherheitsfunktionen

Je mehr Sensoren gekoppelt sind, desto stärker wird der Akku beansprucht, Garmin-Geräte der 30er und 40er-Serie verfügen aber über sehr lange Akkulaufzeiten. Dazu später mehr, es gibt aber auch einen Energiesparmodus und einfache Kniffe, wie Akku gespart werden kann.

Alle Garmin Fahrradcomputer sind wasserdicht (Stufe IPX7 = widersteht dem Eindringen von Wasser in einer Tiefe von einem Meter bis zu 30 Minuten, geeignet gegen Spritzwasser, Regen oder Schnee, Duschen).

Garmin bietet eine Menge an Sicherheitsfunktionen für seine Fahrradnavis, von Diebstahlalarm über Unfallerkennung bis zu Smart Notifications und Live-Tracking.


Fahrradnavi: Garmin Edge Serie

Upgrade von der 30er auf die 40er (Solar) Serie

Die „Hierarchie“ der Garmin-Geräte ist recht logisch. Die 1000er-Serie ist das Flaggschiff, hier erscheinen Nachfolgemodelle und neue Funktionen zuerst, um dann später bei den Geräten der 500er und 800er-Serie und (im beschränkten Maße) beim Explore nachgezogen zu werden. Manchmal gibt es einen „Zwischenschritt“ beim Launch neuer Modelle/Funktionen. Diese Gräte erhalten dann bei Garmin den Zusatz „Plus“, wie zum Beispiel beim Modell Edge 1030 Plus.

Wie bereits erwähnt, lohnt es sich aber generell, für alle Geräte alle vorhandenen (Firmware)Updates vorzunehmen. Damit bekommen nicht nur ältere Modelle, das kann dann auch der bereits erschiene 1040er sein, neue Funktionen, sondern auch bei den aktuellen Modellen können sich Updates ergeben haben, seit das Gerät das Werk verlassen hat und beim Händler lag.

Was ist neu bei den Geräten der 40er-Serie?

  • Eine der größten Errungenschaften der 40er-Serie ist die noch längere Akkulaufzeit, die sich im Schnitt um 30% erhöht hat: Radreisende und Langdistanzfahrer*innen wird es freuen. Alle 40er-Modelle gibt es alternativ auch als Solar-Edition, damit lässt sich die Akkulaufzeit während der Fahrt noch verlängern bzw. der Akkuverbrauch reduzieren.
  • Zum verbesserten Tracking wurde ein Multiband-GNSS-Modul verbaut. Dieser Multifrequenz-Empfang globaler Satellitensysteme (GPS, GLONASS, GALILEO) ermöglicht hochpräzise Streckenaufzeichnung selbst in engen Bergtälern oder Häuserschluchten, wo die Signale ansonsten gerne mal abgelenkt/reflektiert werden.
  • Zur genauen Lagebestimmung trägt auch das nun eingebaute Gyroskop sowie das Magnetometer bei.
  • Seit dem Launch des 1040 gibt es auch einen neuen Startbildschirm und eine neue, bedienfreundlichere Menüführung. So taucht zum Beispiel die aktuelle geplante Strecke zuerst auf, du kannst sofort loslegen.
  • Garmin hat schon bei der 30er-Serie Pionierarbeit in Sachen „Energiemanagement am Berg“ geleistet. Die hauseigene Climb-Pro-Funktion gibt dir optisch aufbereitete Informationen über bevorstehende Anstiege mit Details zu Steigung, verbleibender Distanz und Höhenmeter. Nun kannst du die Informationen zu Anstiegen auch erhalten, wenn du zuvor keine Strecke geladen hast. Sobald du dich einem Anstieg näherst, bekommst du Informationen zum Profil, etc.
  • Deine Kraft musst du dir nicht nur am Berg einteilen, sondern während der ganzen Fahrt. In Sachen Trainingssteuerung und -analyse hat Garmin bei der 40er-Serie noch mal ordentlich nachgelegt: Eine Powerguide-Funktion, Real-time Stamina (eine Art Ermüdungsmessung), Radfahrvermögen- und Streckenanforderungsanlayse unterstützen dich nun, vorausgesetzt, du hast einen Wattmesser am Rad.

All die erwähnten Trainingssteuerungs- und analyse-Tools gibt es beim Garmin Edge Explore 2 nur in geringem Umfang, denn bei diesem Fahrradcomputer liegt der Schwerpunkt definitiv auf der Navigation.

Wir stellen dir die Edge-Modelle der 40er-Serie und den Explore 2 kurz nochmal im Einzelnen mit den jeweiligen Besonderheiten vor.


Garmin Edge 540 (Solar), 840 (Solar), 1040 (Solar) und Explore 2 (Power) im Kurzportrait

Alle hier genannten Garmin Edge Geräte sind sehr hochwertige GPS-Radcomputer auf dem neuesten Stand der Technik. Sie unterscheiden sich lediglich in den Abmaßen, der Bedienbarkeit und dem Funktionsumfang.

Garmin Edge 540 GPS Computer
Garmin Edge 540 GPS Computer

Garmin Edge 540 (Solar)

Das 540er-Modell ist das kleinste und leichteste Gerät aus dieser Reihe. Es hat alle oben erwähnten neuen und bewährten Trainings- sowie Navigationsfunktionen. Allerdings gehört der interne Speicher mit 16 GB aktuell zu den kleineren und das Gerät lässt sich „nur“ über Tasten bedienen, was aber auch ein Vorteil sein kann, zum Beispiel im Winter, mit dicken Handschuhen oder bei heftigem Regen.

Die Akkulaufzeit von bis zu 26 Stunden (im Energiesparmodus) ist sensationell, die Solar-Version ermöglich durch das eingebaute „Powerglass“ bis zu 32 Stunden.

Garmin Edge 840 GPS Computer
Garmin Edge 840 GPS Computer

Garmin Edge 840 (Solar)

Das 840er-Modell hat dieselben inneren Werte wie das 540er-Modell, allerdings ist es vier Gramm schwerer, was wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass dieses Modell in Sachen Bedienbarkeit das Beste aus beiden Welten vereint. Es hat (im Vergleich zum Edge 830) neuerdings Tasten UND einen Touchscreen, früher war es ein reines Touchscreen-Modell. Unter normalen Bedingungen lässt sich ein Touchscreen schneller bedienen, die Sensibilität des Bildschirms lässt sich einstellen und bei Starkregen kannst du ihn auch sperren und nur zwischen den Datenseiten blättern.

Der Speicher ist mit 32 GB größer als beim 540er, es gibt ebenfalls eine Solarversion und die Akkulaufzeiten sind jeweils identisch.

Das Display hat im Vergleich zum 830er eine neue Technologie erhalten, trotz des vergleichsweise kleinen Screens sind die Zahlen größer und besser zu lesen.

Garmin Edge 1040 GPS Fahrradcomputer
Garmin Edge 1040 GPS Computer

Garmin Edge 1040 (Solar)

Das größte, schwerste und teuerste Modell in der Garmin-Edge-Welt. Es hat die mit Abstand längste Akkulaufzeit mit bis zu 35 Stunden und in der Solarversion bis zu 45 Stunden bei maximaler Beanspruchung, im extremsten Energiesparmodus sind bis zu 90 bwz. 180 Stunden (Solar) drin. Da reicht auch kaum ein Modell anderer Hersteller von Fahrradnavis ran.

Die Abmaße erinnern in ihrer Größe eher an ein Smartphone, dafür hast du auf dem Touchscreen alles gut im Blick und kannst zehn Datenfelder gleichzeitig sehen, wenn du möchtest.

Der interne Speicher beträgt 32 GB, bei der Solarversion sogar 64 GB.

Natürlich hast du alle Trainings- und Navigationsfunktionen wie bei beim Edge 540 und 840, diejenigen Funktionen, die beim Launch des 1040 noch nicht an Bord waren, sind über Updates nachgeliefert worden.

Garmin Edge Explr 2 GPS Fahrradcomputer
Garmin Edge Explr 2 GPS Fahrradcomputer

Garmin Edge Explore 2 (Power)

Wie bereits erwähnt, fällt der Edge Explore etwas aus der Reihe. Der Modellname Explore verrät bereits, dass der Fokus hier eher auf der Navigation und dem freizeitorientierten Tourenfahren liegt.

Trainingsfunktionen sind hier auf ein Minimum beschränkt, die Navigationsfunktionen sind dieselben wie bei den anderen aktuellen Geräten, allerdings hat er kein Multiband-GNSS.

Dafür stellt der Explore einen guten Kompromiss aus Gewicht und Abmaßen dar (kleiner/leichter als der 1040, größer/schwerer als die Modelle 540/840).

Vor allem beim Preis-Leistungsverhältnis ist er unschlagbar, du bekommst einen tollen Allrounder.

Die Kennung Explore 2 weist daraufhin, dass es hier auch einen Vorgänger gab und unter anderem hat die Version 2 im Vergleich dazu nochmal bei der Akkulaufzeit und der Speicherkapazität zugelegt, mittlerweile kannst du auch drei Profile für entweder Rennrad, Indoor oder Offroad anlegen, u.v.m.

Die Power-Version des Explore 2 eignet sich besonders gut für E-Bikes, denn hier gibt es noch eine spezielle Halterung für die Stromversorgung.

Alle Kennzahlen der genannten Modelle sieht du nochmal unten in der Übersichtstabelle.

Übersichtstabelle: Vergleich der neuesten Garmin Edge Modelle der 40er (Solar) Serie und Explore 2 (Power)

Welches Gerät hat wo seine Stärken, welche Kriterien kommen dir am besten entgegen? Die Tabelle soll dir beim Vergleich der Modelle helfen.

Garmin Edge540 (Solar)840 (Solar)1040 (Solar)Explore 2 (Power)
Abmaße57.8 x 85.1 x 19.6 mm (2.3-Zoll x 3.4-Zoll x 0.8-Zoll)57.8 x 85.1 x 19.6 mm (2.3-Zoll x 3.4-Zoll x 0.8-Zoll)59.3 x 117.6 x 20.0 mm (2.3-Zoll x 4.6-Zoll x 0.8-Zoll)106.1 x 55.7 x 20.6 mm (4.2-Zoll x 2.2-Zoll x 0.8-Zoll)
Gewicht80.4 g

Solar: 84,9 g
84.8 g

Solar: 88,9 g
126 g

Solar: 133 g
104 g
Akkulaufzeit*Bis zu 26 Stunden

Solar: bis zu 32 Stunden
Bis zu 26 Stunden

Solar: bis zu 32 Stunden
Bis zu 35 Stunden

Solar: Bis zu 45 Stunden
Bis zu 16 Stunden
Display, Anzeigegröße, -auflösungFarbe, 66 mm (2.6-Zoll) Diagonale, 246 x 322 Pixel,
Tastenbedienung

Solar: Powerglass
Farbe, 66 mm (2.6-Zoll) Diagonale, 246 x 322 Pixel, Touchscreen + Tasten

Solar: Powerglass
Farbe, 88,9 mm (3,5-Zoll) Diagonale, 282 x 470 Pixel,
Touchscreen

Solar: Powerglass
Farbe, 3-Zoll, 240 x 400 Pixel, Touchscreen
Satelliten, SensorenGPS
GLONASS
Galileo
Multiband-GNSS
Barometrischer Höhenmesser
Magnetometer
Gyroskop
Umgebungslicht-Sensor
GPS
GLONASS
Galileo
Multiband-GNSS
Barometrischer Höhenmesser
Magnetometer
Gyroskop
Umgebungslicht-Sensor
GPS
GLONASS
Galileo
Multiband-GNSS
Barometrischer Höhenmesser
Magnetometer
Gyroskop
Umgebungslicht-Sensor
GPS
GLONASS
Galileo
Barometrischer Höhenmesser
KartenVorinstallierte Garmin FahrradkarteVorinstallierte Garmin Fahrradkarte, mehrere RegionenVorinstallierte Garmin Fahrradkarte, mehrere RegionenVorinstallierte Garmin Fahrradkarte
Speicher16 GB32 GBInterner Speicher 32 GB

Solar: intern 64 GB
Interner Speicher 16 GB
Features/Kompatibilität HardwareBluetooth
ANT+
WLAN
(z.B. Leistungsmesser, HF-Sensor, Garmin Varia Radar, Smarttrainer, elektronische Schaltung)
Bluetooth
ANT+
WLAN
(z.B. Leistungsmesser, HF-Sensor, Garmin Varia Radar, Smarttrainer, elektronische Schaltung)
Bluetooth
ANT+
WLAN
(z.B. Leistungsmesser, HF-Sensor, Garmin Varia Radar, Smarttrainer, elektronische Schaltung)
Bluetooth
ANT+
(z. B. Leistungsmesser, HF-Sensor, Garmin Varia Radar, Smarttrainer)
Features/Kompatibilität SoftwareConnect IQ, iPhone, AndroidConnect IQ, iPhone, AndroidConnect IQ,
iPhone, Android
Connect IQ,
iPhone, Android
Training, Planung, AnalyseTrainingspläne & -ziele
Effekt VO2Max
Stamina
Erholung

ClimbPro auch ohne geladene Strecke
MTB-Dynamik, TrailForks
Trainingspläne & -ziele
Effekt VO2Max
Stamina
Erholung

ClimbPro auch ohne geladene Strecke
MTB-Dynamik, TrailForks
Trainingspläne & -ziele
Effekt VO2Max
Stamina
Erholung

ClimbPro auch ohne geladene Strecke
MTB-Dynamik, TrailForks
VO2Max
Erholung

ClimbPro mit geladener Strecke
Extras, Besonderheiten(Group)LiveTrack
Notfallerkennung
Alarm
Wetter
Smart Notifications
(Group)LiveTrack
Notfallerkennung
Alarm
Wetter
(Group)LiveTrack
Notfallerkennung
Alarm
Wetter
(Group)LiveTrack
Notfallerkennung
Alarm
Wetter

Power: speziell für E-Bikes, inkl. Halterung mit Stromversorgung
ZielgruppeNavigation UND Training,
Gewichtsoptimierer*innen

Rennrad, MTB, Gravel, Touren
Navigation UND Training, Gewichtsoptimierer*innen

Rennrad, MTB, Gravel, Touren
Navigation UND Training, lange Touren, Rennrad, MTB, GravelFokus auf Navigation, Alltags-, Freizeittouren, Radwegnetze
Pro/Contra+ klein, leicht
+ gute Akkulaufzeit
- kein Touchscreen
+ klein, leicht
+ gute Akkulaufzeit
+ großer interner Speicher
+ Touch- und Tastenbedienung
+ hervorragende Akkulaufzeit
+ großer interner Speicher
+ Touchscreen
+ größere Anzeige
- höheres Gewicht, größere Maße
+mittelgroß/schwer
+ Preis
+ Touchscreen
- kein WLAN
- eingeschränkte Trainingsfunktionen/Analyse/Planung
- kürzere Akkulaufzeit
- keine elektronische Schaltung koppelbar
- kein Mutiband-GNSS

*Akkulaufzeit im Energiesparmodus, beim 1040 bei voller Beanspruchung (alle Sensoren gekoppelt, Display permanent an, etc.) Im extremen Energiesparmodus bis zu 90 bzw. 180 Stunden (Solar), siehe support.garmin.com


Garmin Radcomputer im Vergleich zu Fahrradnavis von Wahoo und Sigma Sport

Die Garmin Edge Geräte gehören zu den teuersten am Markt, keine Frage, dafür ist der Funktionsumfang beispiellos und die Garmin Connect App sucht ihresgleichen. Besonders wenn du strukturiert trainieren möchtest, findest du bei Garmin Edge alle Funktionen perfekt integriert und aufeinander abgestimmt, hier hat Garmin auch viel Pionierarbeit geleistet und bietet eigens entwickelte Programme an.

Ist dir der letzte Punkt nicht so wichtig, sondern du interessierst dich hauptsächlich für eine zuverlässige Navigation, bedienfreundliche Menüführung und eine günstigere Alternative, dann lohnt es sich, auch mal bei der Konkurrenz vorbeizuschauen.

Wahoo

Die aktuellsten Fahrradcomputer von Wahoo sind der Elemnt Bolt v2 und der Elemnt Roam v2, wobei sich ersterer am ehesten mit dem Edge 540 vergleichen lässt und der zweite mit dem Edge 840, was die Leistungsklasse angeht.

Generell lässt sich über alle Wahoo-Computer sagen, dass sie sehr intuitiv bedienbar sind. Allerdings lassen sie sich nur über die App einrichten und es gibt nur Tastenbedienung.

Wahoo ist plattformunabhängig und ermöglicht eine reibungslose Integration mit Drittanbieter-Apps, ist aber nicht mit Shimano Steps kompatibel, um nur einige Unterschiede zu nennen.

Sigma Sport GPS Basic

Sigma Sport hat aktuell den Rox 4.0 und den Rox 2.0 in der Kategorie „Fahrradtacho mit GPS-Funktion“ am Markt. Diese Geräte liegen preislich bei 100 Euro und sind mit keinem der oben vorgestellten Garmin oder Wahoo Geräte vergleichbar, allein schon, weil es keine Kartennavigation, sondern nur Abbiegehinweise und eine Art Wurmnavigation gibt.

Allerdings hat auch Garmin mit dem Edge 130 Plus ein sehr einfaches Gerät mit Wurmnavigation und eingeschränkten Trainingsfunktionen am Markt.

Sieh dir an dieser Stelle auch gerne unseren Kaufberater für günstige Fahrradcomputer an.

Eine Klasse höher spielt der Rox Evo 11.1 - aber auch der kann nur in Verbindung mit dem Handy (Kartendarstellung) navigieren.

Sigma Sport Kartennavigation

Das aktuelle Premiummodell von Sigma mit Kartennavigation ist der Rox Evo 12.1. Er liegt leistungsmäßig zwischen dem Garmin Edge Explore 2 und dem 840 – allerdings auch preislich gesehen, hat beispielsweise aber weniger Akku- und Speicherkapazität, ist jedoch auch über Tasten und Touchscreen bedienbar.

Die Sigma Ride App bietet Funktionen zur Datenaufzeichnung und -analyse, es gibt auch eigens entwickelte Trainingsfunktionen und eine Anbindung an TrainingPeaks.

Sigma verwendet eigene Fahrradkarten, bietet aber auch eine Schnittstelle zu komoot und Strava. Die E-Bike Integration ist ebenfalls vorbildlich.

Fazit und Kaufempfehlungen

Du siehst, die Garmin-Welt ist komplex. Es wird dir mehr an Funktionen und Kapazitäten geboten, als du wahrscheinlich jemals nutzen kannst und das hat seinen Preis.

Andererseits hältst du dir mit jedem der hier vorgestellten Garmin-Computer eine Tür offen, solltest du bei deinen sportlichen Anfängen auf dem Rad auf den Geschmack gekommen sein und möchtest im Folgejahr nicht nur zuverlässig navigieren, sondern auch strukturiert trainieren.

Und eins ist klar, der Akku dieser Geräte lässt dich niemals im Stich.

Die Exzellenz der Garmin Geräte, die sich auch aus jahrelanger Erfahrung auf dem Navigations- und Trainingsmarkt der Marke speist, wird auch immer wieder durch Tests seitens der Rad- und Outdoorbranche belegt.

Natürlich fällt es nicht leicht, viel Geld für Fahrradzubehör und Outdoornavigation auszugeben, aber an einem Garmin Gerät wirst du auch durch die hohe Verarbeitungsqualität und die regelmäßigen Softwareupdates lange Freude haben, es wird die Art, wie du Rad fährst positiv verändern.

© Giro

Beachte bei der Kaufentscheidung für einen der vorgestellten Edge Computer folgende Kriterien:

  • Wenn du ambitioniert im Radsport unterwegs bist, Wettkämpfe bestreitest, Statistiken liebst und gerne strukturiert trainierst und gleichzeitig die umfangsreichste Navigationssoftware, die besten Karten und den bestmöglichen Satellitenempfang in einem Gerät haben möchtest, dann nimm ein Gerät der Edge 40er-Serie.
  • Fährst du lange Touren, nimmst an 24-Stunden-Rennen oder mehrtägigen Bikepacking-Events teil und möchtest eine lange Akkulaufzeit, ohne nachladen zu müssen, dann ist der Edge 1040, eventuell auch mit Solarmodul, das Gerät deiner Wahl, vor allem auch, wenn du ein großes Display mit Touchscreen-Funktion schätzt.
  • Bist du eher der minimalistische Typ, der ein aufgeräumtes Cockpit mag und achtest du auf jedes Gramm, willst aber nicht auf Qualität verzichten, dann entscheide dich für den kleinen, aber feinen Edge 540.
  • Möchtest du dein Gerät sowohl über Tasten als auch am Touchscreen bedienen können, dann schnapp dir den Edge 840.
  • Steht bei dir die Navigation zum fairen Preis und einfache Bedienbarkeit im Vordergrund, bist du vielleicht Fahrradeinsteiger*in oder fährst E-Bike und möchtest erstmal nur schöne Touren fahren, dann wirst du mit dem Edge Explore 2 glücklich.

Selbst mit dem „einfachsten“ Navi, dem Explore 2 musst du dich anfangs natürlich beschäftigen. Wenn du dir deinen Edge aber so eingerichtet hast, wie du ihn brauchst, und wenn du ihn regelmäßig nutzt, dann möchtest du ihn nicht mehr missen.

Vorbei die Zeiten, wo du an jeder dritten Weggabelung anhalten und auf die Landkarte schauen musstest, die dir dann im Wind zerrissen ist. Vorbei die Zeiten, als es nur wenige Satelliten gab und du dich mit den Navis der ersten Generation trotzdem verfahren hast oder du bangen musstest, dass der Akku durchhält. Heutzutage bekommst du eine zuverlässige, zeitgemäße Technologie verpackt in kleine, elegante Garmin-Geräte.

Wenn du geplante, geteilte oder vorgeschlagene Strecken nachfährst, wirst du begeistert sein, was du Schönes, sogar noch in deiner Nähe, entdecken kannst.

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